Rollertechnik: Tips, Tricks und Phrasen

 

 

 

 

Was jeder wissen sollte:

Lager ein magisches Wort, denn Lager rückwärts gesprochen heißt regaL und Lagerreg

al rückwärts gesprochen lagerregaL; faszinierend !!!!. regal äh egal, Lager gibt es in allen möglichen Maschinen unseres täglichen Gebrauchs. Ob Küchenmixer oder CPU-Lüfter, man stößt überall auf sie, sogar im Roller findet man sie wieder. Mit Diesen wollen wir uns heute mal ein bischen beschäftigen. Ins besondere mit Kollege Kulu und Lima.

Um es mal auf den Punkt zu bringen, Lager sind Maschinenelemente zur Übertragung von Kräften zwischen Bauteilen, die sich relativ zueinander bewegen. Lager werden in zwei Gruppen eingeteilt, in Gleitlager und in Wälzlager. Da Erstere, bei Fahrzeugmotoren meistens nur bei großen Schiffen und zum Teil auch bei LKWs zum Einsatz kommen, scheiden sie für uns erstmal aus. Nur einige V50 Modelle besitzen als Kolbenbolzenlager ein Gleitlager.

Wie gesagt im Roller sind sie auch, vor allem in der hinteren Sektion stößt man auf Sie, nämlich da wo der Motor ist. Die meisten dieser Kollegen bereiten uns hart gesotteten (tuning geschädigten), groß Chassis fahrenden "Rollerhelden" fast keine Probleme. Aber vor allem von zwei Kollegen hört man immer wieder böse Geschichten, Kulu und Lima.

Wenn Laufgeräusche immer lauter und Spiele immer größer werden sie meistens am Ende.

Kollege Kulu ist ein Kugellager mit der Bezeichnung 613912. Kugellager sind die Allrounder unter den Wälzlagern, da sie zum einem billig und zum anderen radiale und axiale Kräfte aufnehmen können. Radiale durch Explosion des Gasgemisches im Zylinder und axiale Kräfte durch Betätigung der Kupplung, wer schon mal Malossikupplungsfedern gefahren hat weiß wo von ich rede.

Kulu muß wohl sehr beliebt sein bei italienischen Ingenieuren, da man sie sogar in alten GS und T Motoren wieder findet. Bestimmt weil Kollege Kulu seinen Dienst länger als die meisten Lima verrichtet.

Sollte Kulu dann doch mal defekt sein erscheinen die Montagevorgänge dem Laien sehr skurril, denn bei mir finden diese stets in der Küche statt. Man macht sich hier die starke thermische Ausdehnung von Aluminium zu Nutze.

Der erste Schritt nach dem Lagerkauf ist, das Lager in Mamas Tiefkühltruhe 24h einzufrieren, mit dem Erfolg, daß es danach etwas kleiner ist wie vorher. Nun begibt man sich mit der komplett zerlegten Motorhälfte (auch die Stehbolzen am Kurbelwellengehäuse müssen entfernt sein) in die Küche und legt dann das Kurbelwellengehäuse plan auf die Herdplatte (nicht in die Mikrowelle). Nun erhitzt man das Kurbelwellengehäuse bis zu einem bestimmten Punkt. Bei mir ist es der Punkt, wenn ich auf die Motorhälfte spucke und das Sekret sofort zu sieden beginnt. In dieser Phase ist das Lager entweder schon raus gefallen oder man muß es mit leichten Hammerschlägen aus dem Lagersitz entfernen. Dann dreht man den Motorblock um und setzt das neue, noch tiefgefrorene Lager in den Lagersitz des noch heißen Motorblocks. Sollte das Lager nicht gleich beim ersten Mal unten aufsitzen, so kann man mit leichten Hammerschlägen nachhelfen. Aber Vorsicht man sollte nur auf den Außenring des Lagers schlagen, da sonst die Wälzkörper Schaden nehmen könnten.

Jetzt kommen wir zu Lima. Es gibt zwei verschiedene Arten von Limas bei Vespas mit großer Chassis. Einmal das scheiß Nadellager mit der Bezeichnung 10-4392C, welches leider in der PX zu finden ist, und das bessere Zylinderrollerlager NU 205E von T5 und Rallye/Sprint Modellen. Warum besser und schlechter erkennt man instinktiv schon an den Abmassen der Lager. Das Zylinderrollenlager hat beinahe die Größe des Kululagers, wo gegen das Nadellager aussieht wie ein Zwerg. Das größere Lager ist dadurch um einiges robuster und hält nach Angaben der Lagerhersteller eine Drehzahl zwischen 11000 und 14000 U/min aus. Wenn euer Roller das nur kurz erreicht seit ihr schon gut.

Mit dem Wechsel des Lager verhält es sich im allgemeinen wie beim Kulu. Neues Lager einfrieren, Motorblock erwärmen, altes Lager raus und neues Lager rein und alles ohne das neues Lager zu beschädigen.

Aber das wichtigste beim Lagerwechsel ist nur Qualitätslager, wie INA, SKF oder FAG, zu verbauen.

So damit sind wir nicht am Ende über das Thema Lager ,aber am Ende dieses Berichtes angelangt. Im nächsten Total Fatal werde ich dieses Thema fortführen mit Highlights, wie zum Beispiel: Wie bekomme ich den Herd meiner Mutter wieder sauber und einem Werkzeug, zur Demontage des Lagerinnenringes auf dem Kurbelwellenzapfen.

Bis hoffentlich bald Thomas H.


Probleme mit der Kronenmutter auf der Kupplung (PX)?

Es gibt Abhilfe:

Aus der Serie unidentifiziertes Werkzeug, der dreizackige Kronenmutterschlüsselgegenhalter

Jeder Schrauber kennt wohl diese Szene: Es ist Freitagabend, die Kupplungsbeläge der guten alten PX sind in Wallhalla eingegangen, doch am nächsten Morgen will man wieder auf die Piste. Also schnell die Kupplung ausbauen und neue Kupplungsscheiben rein.

Drei Stunden später: Der Kopf ist rot, aus deinem Mund kommen nur noch verbale Gemütszustandbeschreibungen der derben Art, die Kupplungskronenmutter trinkt jetzt mit deinen Belägen in Wallhalla ein kühles Bier und eine innere Stimme sagt dir, daß es morgen wohl nichts mit Roller werden wird.

Doch das muß alles nicht sein. Es gibt doch den dreizackigen Kronenmutterschlüsselgegenhalter.

Das Problem ist doch eigentlich immer das Gleiche. Irgend ein Depp, meistens man selbst, hat die Kronenmutter, bei ausgebautem Motor, zugeknallt wie Arnold Schwarzenegger in seinen jungen Jahren (ohne Herzklappenschaden). Will man sie nun geschwind lösen rutscht man die ganze Zeit nur aus der Krone ab, ohne sie zu lösen. Das Einzige was passiert ist, daß aus der Kronenmutter eine Wellenmutter wird. Aus lauter Frust sieht man dann nur noch eine Lösung, nach alter Pfuschermanier die Kronenmutter mit einem Durchschlag und einem Hammer aufzuklopfen. Wenn man jetzt Pech hat, hat man keine Chancen mehr die Mutter zu öffnen, weil man die Zähne der Mutter weggeklopft hat.

Doch das verhindert der dreizackige Kronenmutterschlüsselgegenhalter


Hier die Maße für den Nachbau

 

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Er besteht aus drei aneinander geschweißten Flacheisen, ca. 20x4, (siehe Bild). An den Enden befinden sich Löcher, durch die man M6 Schrauben steckt und diese in die Gewinde einschraubt in denen sonst die Schrauben für den Kupplungsdeckel eingeschraubt sind. Nun braucht man nur noch den Kronenmutterschlüssel auf die Kronenmutter setzen und ihn durch leichtes anlegen der Schrauben des Kronenmutterschlüsselgegenhalters zu fixieren. Aber vorher den Kronenmuttersicherungsring öffnen! Jetzt kann man die Kronenmutter lösen ohne mit dem Kronenmutterschlüssel abzurutschen, man muß nur die Schrauben des Gegenhalters beim Aufdrehen nach Bedarf etwas lösen.

Übrigens eignet sich der 3Z KMSGH auch gut zum ausbauen der Kurbelwelle, wenn diese auch schwer rausgehen sollte.Ich hoffe euch hat mein Klugscheißerbericht ein wenig gefallen und ich konnte mich etwas profilieren. (Thomas)